Die HSG Gevelsberg Silschede spielt ihre insgesamt 20. Saison. Vorstandsmitglied Christof Stippel spricht über die Saisonziele.

Am Ende der abgelaufenen Saison stand für die HSG Gevelsberg Silschede ein unbefriedigender sechster Platz zu Buche. Und das, obwohl das Team neben Meister Haltern/Sythen und dem TuS Bommern lange Zeit zu den Top 3 der Liga  zählte. Der kleine Kader machte sich letztlich bemerkbar. Den Verantwortlichen der HSG Gevelsberg Silschede ist es aber gelungen, die Mannschaft mit frischem Blut zu versorgen. Torwart Sven Wulf (TuS Hattingen), Kreisspieler Lennart Bulk (VfL Eintracht Hagen) und Josip Jukic (A-Jugendbundesliga VfL Eintracht Hagen) sowie das Gevelsberger Eigengewächs, Nils Rüggeberg (A-Jugendbundesliga VfL Eintracht Hagen), verstärken den Kader. Christof Sippel sieht das Team gut gerüstet.

Die laufende Saison ist die 20. Spielzeit der HSG Gevelsberg Silschede. Woran denken Sie, wenn Sie auf die vergangene Zeit zurückblicken?

Christof Stippel: Das waren 20 Jahre Freunde und Arbeit. Da können unsere Vorgänger ein Lied von singen. Ich glaube, dass unsere Vorgänger im Vorstand schon so einiges in den vergangenen Jahren erlebt haben.

Und sicher wurden viele richtige Entscheidungen getroffen, sonst würden wir heute nicht so erfolgreich dastehen. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle ehemaligen Vorstandsmitglieder. Dennoch wird es in der Zukunft nicht einfacher werden. 

Wie meinen Sie das?

Stippel: Uns machen so einige Dinge mit Blick auf die Zukunft Sorgen. Zum Beispiel das Thema „Mädchen-Handball“. Es wird immer schwieriger, Mädchen oder junge Frauen für den Handball zu begeistern. Hier müssen wir mehr unternehmen. Wir müssen in die Kindergärten und Schulen und für unseren Sport werbe. Ein anderes Thema ist das „Anspruchsdenken“ der Mitglieder und Eltern an den Verein. Mir macht es Sorgen, dass immer weniger Lust haben, sich ehramtlich zu engagieren. So konnten wir zum Beispiel dieses Jahr unser erfolgreiches Jugendturnier nicht mehr durchführen, weil sich einfach keiner fand, der dieses Turnier organisiert. Ein weiteres Thema ist der Schiedsrichtermangel, den wir seit einigen Jahren haben. Dieser kann im nächsten Jahr zum Punktabzug führen und entscheidet über Auf- oder Abstieg. 

Welche Erwartung hat der Vorstand an die Mitglieder?

Stippel: Der Verein lebt vom Miteinander, wir wünschen uns einfach, dass der eine oder andere auf uns zu kommt und seine Hilfe anbietet. Gleichwohl wissen wir natürlich, dass wir einige im Umfeld des Vereins haben, die sich super engagieren und denen gilt insbesondere unser Dank. Denn ohne die Helfer an der Theke, im Organisatorischen oder den Trainer kann ein Verein nicht leben. 

Kommen wir zum Sportlichen. Die erste Herrenmannschaft hat eine vielversprechende Vorbereitung bestritten. Der Saisonstart war dann aber etwas holprig, oder?

Stippel: Klar, das ist Sport. Wir wollen immer gewinnen. Und wenn man am Ende der Saison oben steht, ist das doch klasse. Aber einen Aufstieg kann man nicht planen. Wir haben vier neue junge Spieler in der Mannschaft, die gilt es heranzuführen. Wir haben Zeit und lassen uns auch die Zeit.

Der Start in die Saison war für die erste Mannschaft schon etwas holprig. 

Sicherlich mussten sich die Neuzugänge noch zurechtfinden. Wie zufrieden sind Sie mit ihnen?

Stippel: Da müssen Sie den Trainer fragen. Alles sind super Typen und sind mit Freude und Einsatz dabei. Und Sascha Simec (Anmerkung d. Red., der Trainer) hat hier mal wieder ein tolles Händchen für Talente gehabt. 

Apropos, Talente. Die A-Jugend ist in die Verbandsliga aufgestiegen. Wie wichtig ist das für den Verein? Schaffen es junge Talente in naher Zukunft in den Kader der ersten Mannschaft?

Stippel: Ja, wir freuen uns riesig, dass die A-Jugend Verbandliga spielt. Und wir haben auch den einen oder anderen Spieler, der den Sprung in die erste Mannschaft schaffen kann. Wir haben mit dem übergreifenden Konzept – Senioren/Jugend – die Grundlage hierfür geschaffen. Vieles liegt auch an den Spielern selbst, sich mit viel Fleiß hier aufzudrängen. Wichtig ist es, dass die Spieler in dieser Saison parallel Jungend und Senioren spielen. 

Im Damenbereich gibt es auch einige Veränderungen. Die zweite Damenmannschaft hat sich aufgelöst beziehungsweise einige haben den Verein verlassen. 

Stippel: Es ist sehr schwierig geworden, Trainer für den Damen- und Jugend-Bereich zu finden. Nach der schwierigen Saison und dem Abstieg unserer 2. Damen haben wir trotz intensiver Bemühungen keinen Trainer gefunden. Das ist keine schöne Situation für den Verein und die Mannschaft. Natürlich ist es schade eine ganze Mannschaft zu verlieren, aber ich denke, wir werden künftig sicherlich die eine oder andere Spielerin dieses Teams im HSG-Trikot sehen. Zum Glück konnten wir nach längerer Suche einen neuen Trainer für die erste Damenmannschaft finden.

Und wie sieht die Entwicklung dort aus?

Stippel: Mit Sven Heizemann haben wir einen guten Trainer gefunden, der mit viel Ehrgeiz bei der Sache ist und der Mannschaft die Freude am Handball zurückgebracht hat. Ich habe in der Vorbereitung und zu Saisonbeginn schon das eine oder andere Spiel gesehen. Das Spiel ist schnell, attraktiv und erfolgreich geworden. Die Zuschauer werden ihre Freude haben. 

Vermissen Sie Christian Pottkämper und Marco Luciano im Umfeld der 1.Herren?

Stippel: Nein, dazu sehe ich die beiden zu oft. Wir sind super glücklich, dass zwei so erfahrende Spieler und tolle Typen die zweite Mannschaft übernommen haben. Da passiert gerade richtig was. 

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