Die Corona-Krise macht auch das Leben der Zweitligisten TVB Wuppertal und HSV Solingen-Gräfrath nicht einfach. Doch die Situation der beiden höchsten Frauenteams ist weder recht Fisch noch recht Fleisch. 

Auf der einen Seite dürfen die Wuppertaler Handballgirls und die Klingenstädterinnen im Gegensatz zu den Frauen des TB Wülfrath und HSG Adler Haan, die in der 3.Liga ebenso wie alle Spielklassen darunter pausieren müssen, ihrer Sportart nachgehen. Auf der anderen Seite sind sie weit davon entfernt, zu den Profiteams gezählt zu werden. So müssen die Spielerinnen Michelle Stefes und Co. auf der einen Seite und Franziska Penz auf der anderen Seite sich von ihren normalen Jobs zum Training hetzen. „Natürlich ist es gerade in diesen Zeiten besonders anstrengend. Aber wir sind dankbar, wenigstens unseren Sport weiter ausüben zu dürfen“, sagt Dominik Schlechter, Trainer der Wuppertalerinnen. Der junge Übungsleiter ist mit der aktuellen Position seines Teams durchaus zufrieden. „Bis auf ein Spiel hat meine Mannschaft auch bei den verlorenen Partien alles gegeben. 

Ich finde, man kann ihr nicht vorwerfen alles gegeben zu haben“, sagt der 30-Jährige, der sein Team entgegen vieler Einschätzungen vor der Europameisterschaft auf einen Nichtabstiegsplatz geführt hat. „Bisher sind wir mit der ganzen Entwicklung zufrieden. Sowohl mit der des Trainers, als auch mit der der Mannschaft. Allerdings dürfen wir uns jetzt nicht nach hinten lehnen. Wir haben noch eine anspruchsvolle Saison vor uns“, sagt Stefan Müller, Abteilungsleiter des TVB. 

Zufrieden ist auch der Bergische Nachbar HSV Gräfrath. Mit 13:3 Punkten belegte die Mannschaft um Trainerin Kerstin Reckenthäler Mitte November einen tollen vierten Platz. Eine komfortable Situation für Manager Stefan Bögel, der bereits die Planungen für die kommende Spielzeit begonnen hat. So gab er zuletzt die Vertragsverlängerungen von Vanessa Brandt und „Zissi“ Penz bekannt. „Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, schnell für Klarheiten zu sorgen“, sagt Gräfraths Macher, dessen Neuzugang Melina 

Fabisch nach ihrem Wechsel vom TVB zum HSV für ihren neuen Klub aus gesundheitlichen Gründen noch kein Ligaspiel bestreiten konnte. 

„Sie ist für uns wie ein Neuzugang“, sagt Bögel, der Fabisch für ihr Comeback alle Zeit der Welt lässt. Wie die Saison weiterläuft, kann im Augenblick keiner sagen. Allerdings wünschen sich die Fanlager der beiden Bergischen Teams, dass es so weiter läuft wie vor der Europameisterschaft – nur mit Zuschauern wäre es noch schöner. Sowohl für die Fans als auch für die Teams.  

Bei ihren Touren durch die Republik trifft man öfters auch alte Bekannte aus dem Bergischen Land, zu denen auch Robert Nijdam gehört. 

Als „der schnelle Jelle“ begeisterte er mit seinen schnellen Gegenstoßtreffern Anfang der 00er Jahre die Fans der SG Solingen, für die er gut drei Jahre das Trikot überstreifte. Mittlerweile hat sich der Niederländer einen guten Namen als Trainer im Frauenbereich gemacht. 

Auch wenn der Juniorinnentrainer bei Bayer Leverkusen nicht länger als ein Jahr bleiben durfte, wird er von vielen als ein guter Fachmann gehandelt. Daran ändert auch die missliche Situation bei Werder Bremen nichts, wo er seit gut einem Jahr im Amt ist. 

Nach einem sportlichen Hoch mit einer kleinen Siegesserie läuft es aktuell nicht so gut für den Holländer, der sich mit seinen Grün-Weißen erneut im Abstiegskampf befindet. Die 22:31-Niederlage gegen den HSV ist ein Teil der schlechten Situation der Norddeutschen. Das Treffen auf die Bergischen Clubs gehört zum 

Programm von Nijdam, auf das er sich sonst freut. „Das war nicht das beste Rendezvous. Meine Erinnerungen an die Klingenhalle und meine Jahre in Solingen sind sehr schön und harmonisch. Ich hätte an diesem Tag gerne viele alte Bekannte in der Halle wiedergesehen, aber das ist momentan ja leider alles nicht möglich“, spricht der Coach über eine tolle Zeit im Bergischen.

Besonders die Performance der Solinger scheint den Bremer Coach überrascht zu haben.  „Beyeröhde und Freiburg sehe ich als unsere größten Konkurrenten im Abstiegskampf. Dann kommt schon ein größeres Feld. Eigentlich hätte ich auch Gräfrath dazu gerechnet, aber die machen das bisher sehr gut und haben sich schon ein Punktepolster erarbeitet, so dass ich denke, sie werden sich im Mittelfeld der Tabelle halten können“, orakelt Nijdam, dem am liebsten wäre, wenn sowohl er als auch die beiden Bergischen Teams die Klasse halten. Schließlich kommt er immer noch gerne ins Bergische Land, wo er schöne Erinnerungen und alte Freundschaften pflegt.

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