Achim Balzer legt alle seine Ämter beim LTV Wuppertal nieder und meldet sich vom Verein ab. Balzer bekleidete neben dem Amt des stellvertretenden Abteilungsleiters auch die des Sportlichen Leiters für die von Jens Buss trainierte 1. Herrenmannschaft des LTV. „Es hat nichts mit den handelnden Personen in der Abteilung zu tun. Ich habe nur keine Lust mehr, mich in meiner Freizeit so denunzieren zu lassen“, sagt Balzer. Die Personalie könnte zur Explosion des seit Monaten schwelenden Streits zwischen der Handballabteilung und dem Hauptverein LTV Wuppertal führen.
Was war passiert: Bei der Jahreshauptversammlung des Gesamtvereins hatten die Handballer mit Alex Steiger einen eigenen Kandidaten als Vereinsvorsitzenden vorgeschlagen. Damit zeigte sich der bisherige Vorsitzende Jochen Lergon, der sich dem Vernehmen der Beteiligten nach immer einen Nachfolger gewünscht habe, nicht einverstanden. Er empfand den designierten Vorsitzenden, der die Kampfabstimmung gewann, als zu jung. Wegen angeblicher Formfehler bei der Beendigung der Versammlung hatten Lergon und seine Mitstreiter die Wahl angefochten.
Paradox: Diese Formfehler hätten sie vom Ablauf her sich selbst zuzuschreiben. Denn sowohl die Wahl- als auch die Versammlungsleitung lag in den den Händen des alten „Vorstandes“, der immer noch im Amt ist. „Seither werden uns nur Knüppel zwischen die Beine geworfen und unsere Arbeit erschwert“, begründet Balzer seinen Schritt. Demnach soll Lergon gedroht haben, die UG in der die Oberligamannschaft ausgegliedert ist, aufzulösen.
Marc Ross, der sich zu den aktuellen Abläufen nicht äußern wollte, bevor er sich mit seinen Mitstreitern beraten hat, versucht bei allen die Gemüter zu beruhigen.
Auf Nachfrage von ALLES HANDBALL bestätigte der ehemalige Keeper und eigentliche Ruhepol in der Abteilung allerdings, dass er den noch im Amt tätigen Vorsitzenden aufgefordert hat, sich zu seiner Abteilung zu bekennen. Wenn die Handballer und der Handballsport im Verein nicht willkommen und erwünscht wären, „müsste man halt daraus die Konsequenzen ziehen“, spricht Ross von nötigen Gesprächen, die offen geführt werden müssten. Zwei Clubs hätten schon Interesse gemeldet, sagt Ross, ohne diese zu nennen. Dankbarer Abnehmer der rund 220 engagierten Handballer wäre sicherlich das Team Cdg/dav. „Soweit ist es ja noch nicht. Wir wollen, dass hier Ruhe einkehrt“, sagt Ross und wünscht sich, dass der Verein sich wieder zu den Handballern bekennt.
Das letzte Wort wird hier sicherlich noch nicht gesprochen sein.